07/03/2025 0 Kommentare
Weltgebetstag 2025 - "wunderbar geschaffen"
Weltgebetstag 2025 - "wunderbar geschaffen"
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Weltgebetstag 2025 - "wunderbar geschaffen"
Der diesjährige Weltgebetstag der Frauen fand am Freitag, den 7. März, zum Thema "Cookinseln" statt. Frauen aus allen christlichen Glaubensrichtungen haben in den Gemeinden dazu eingeladen, in ökumenischen Gottesdiensten und vielen Aktionen auf die Situation der Christ*innen in der Welt zu hören, für sie zu beten und sie zu unterstützen. Über Konfessions-, Alters- und Ländergrenzen hinweg engagieren sich Frauen beim Weltgebetstag für globale Gerechtigkeit, Frieden und Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft. Damit leisten sie einen wertvollen Beitrag für die christliche Ökumene und für ein respektvolles Miteinander aller Menschen weltweit.
Eine der wichtigsten Aufgaben des Weltgebetstags ist es, die Stimme der Frauen aus dem aktuellen Weltgebetstagsland hörbar zu machen und ihnen in geschwisterlicher Solidarität nahe zu sein. Christinnen der Cookinseln - einer Inselgruppe im Südpazifik, viele, viele tausend Kilometer von uns entfernt - haben ihre positive Sichtweise mit ihren Schwestern aus aller Welt geteilt: wir sind „wunderbar geschaffen!“ und die Schöpfung mit uns.
Ein erster Blick auf die 15 weit verstreut im Südpazifik liegenden Inseln könnte dazu verleiten, das Leben dort nur positiv zu sehen. Es ist ein Tropenparadies und der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig der etwa 15.000 Menschen, die auf den Inseln leben. Ihre positive Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen des Weltgebetstag-Gottesdienstes aus ihrem Glauben - und sie beziehen sich dabei auf Psalm 139. Trotz zum Teil problematischer Missionierungserfahrungen wird der christliche Glaube auf den Cookinseln von gut 90% der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer und die Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139.
Bei der Vorbereitung des Weltgebetstags bei uns besuchen auch jedes Jahr einige Frauen der Frauenhilfe von Westfalen das jeweilige Partnerland, um die Frauen in dem Land und ihre Sicht auf den Glauben kennenzulernen. Angelika Waldheuer, Vorsitzende des Landesverbands der Evangelischen Frauenhilfe von Westfalen, berichtet von der Reise im Juni 2024:
„Schon die Anreise war ein Erlebnis. Von Düsseldorf über Doha und Auckland nach Rarotonga. Mit ‚Kia orana‘ wurden wir herzlich von den Frauen des WGT-Komitees begrüßt - sie wünschten uns damit ein gutes und erfülltes Leben. Natürlich durften die Blütenketten und –kränze nicht fehlen.
Es wurde Abend und Morgen, der nächste Tag? Diesmal nicht! Es wurde Abend und Morgen und es war noch einmal Montag. Verwirrend, wir hatten die Datumsgrenze überquert.
Die Bewohner*innen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt war. In unseren Gesprächen spürten wir, dass es in der Tradition nicht üblich ist, Schwächen zu benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cookinsulaner*innen werden nicht offen angesprochen.
„wunderbar geschaffen!“ sind diese 15 Inseln. Doch ein Teil von ihnen - Atolle im weiten Meer- ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und Zyklone extrem bedroht oder bereits zerstört. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft - zerstört er ihre Umwelt oder bringt er hohe Einkommen.“
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